Ferrum-phosphoricum
Fe3(PO4)2 X 8H2O
Eisen(II)phosphat kommt in der Natur als Vivianit (Blaueisenerz) vor. Man kann es auch selber herstellen. Aus einer Lösung von Eisensulfat mit Natriumphosphat entsteht es als grau-blaues Pulver.
Ferrum-phosphoricum in der Homöopathie
Homöopathische Leitsymptome:
- Fieber und Entzündungsmittel im ersten Entzündungsstadium
- Häufig wiederkehrende bakterielle und/oder virale Infekte
- Gesichtsfarbe: abwechselnd blass und rot
- Nasenbluten, besonders bei Kindern
- Fieber, Ohrenschmerzen, Husten, Mandelentzündung
- Schwerhörigkeit durch Verstopfung der Eustachischen-Röhre nach Erkältungen, besonders bei Kindern
- Besserung durch kalte Anwendungen
- Wundschmerzen und Blutungen nach Operationen
- Fehlen von klaren Indikationen, die auf ein anderes Mittel hinweisen
Arzneimittelbild:
Ferrum phosphoricum wird vor allem als Akutmittel bei Fieber und Entzündungskrankheiten eingesetzt, wenn keine wirklich klaren Symptome aufzufinden sind die auf andere Mittel hinweisen. Dieses homöopathische Heilmittel kann besonders im Anfangsstadium, als erste Immunstimulanz bei vielen Erkältungen, grippalen Infekten und Entzündungen erfolgreich eingesetzt werden. Es aktiviert den Stoffwechsel.
Es hilft Patienten bei häufig wiederkehrenden bakteriellen oder viralen Infekten, Entzündungen, sowie generell bei Symptomen von Eisenmangel (Anämie). Die angegriffenen Organe und betroffenen Hautpartien sind durch einen Entzündungsreiz deutlich vermehrt durchblutet (gerötet). Das Gesicht ist eher blass oder abwechselnd blass und gerötet. Die körperliche Spannkraft ist vermindert. Überempfindlichkeit, Hormonstörungen, Erschöpfung und Abmagerung sind in chronischen Fällen deutlich. Die körperlichen Ansatzpunkte des homöopathischen Heilmittels sind hauptsächlich Blutgefäße, Ohren, Hals, Nase, Bronchien, Lunge und der Magen.
Es ist ein wichtiges Medikament bei wiederkehrenden oder anhaltenden Blutungen, Schulterentzündungen, wanderndem Rheumatismus sowie bei verfrüht einsetzender Gefäßschwäche (Hämorrrhoiden, Krampfadern, Venenentzündungen).
Gemüt:
“Der kranke Krieger (Massimo Mangialavori)“. Der typische Ferrum phosphoricum Patient ist morgens mutig und voller Entschlossenheit, nachmittags unduldsam, in Hast und Eile oder schüchtern und abends unentschlossen, entmutigt und traurig. Einerseits möchte er für seine Interessen kämpfen (Ferrum), andererseits ist er mitfühlend mit dem Gegenüber (Phosphor).
Generell ist der Ferrum-phosphoricum-Patient redselig und aufgeregt, was sich, besonders abends mit Traurigkeit abwechselt. Dann kann er auch schon mal ein wenig ungestüm sein, zornig werden und dabei zittern. Auch verträgt er es nicht, geärgert oder eingeschränkt zu werden.
Manche Patienten reagieren bei aufregenden Ereignissen und Vergnügen gleichgültig, sie meiden die Gesellschaft und haben Furcht vor Menschenmengen. Als Schüler haben sie mangelndes Selbstvertrauen. Es geht ihnen besser beim Allein sein.
In Phasen extremer Aufregung kann das Waschen des Gesichtes und Bewegung diesen Zustand bessern. Manche Ferrum-phosphoricum Patienten sind hypochondrisch, unzufrieden mit allem und schnell entrüstet, sie haben Furcht vor Unglück und Unheil, einem Schlaganfall und vor dem Tod. Einige Patienten haben auch Angst vor der Zukunft. Sie träumen davon, verrückt zu sein oder wahnsinnig zu werden. Es kann ein Gefühl auftreten, dass der Kopf nach vorne gestoßen wird. In der Fieberhitze kann Ruhelosigkeit auftreten. Zudem ist ein häufiges Auf- oder -Zusammenfahren zu beobachten, innerliche Unruhe kann den Betroffenen aus dem Bett treiben.
Schwindel:
Die Ferrum-phosphoricum Patienten leiden, besonders nachmittags, beim Aufstehen, beim Blicken nach unten und beim Schließen der Augen unter Schwindel, manchmal mit dem Gefühl nach vorne zu fallen. Häufig tritt der Schwindel auch während der Menses oder während eines Fieberfrostes auf.
Kopf:
Der Kopfschmerz geht meist einher mit einer Hitze im Gesicht (Blutandrang zum Kopf) oder Fieber. Die Kopfhaut und die Haare sind hierbei überempfindlich gegen Berührung.
Der Kopf ist empfindlich: gegen die geringste Erschütterung, beim Fahren im Wagen, durch kalte Luft, Geräusche, Kopfschütteln und Bücken. Beugen des Kopfes nach vorne und das Schließen der Augen verschlimmern den Schmerz. Auch der Aufenthalt in der Sonne bekommt der Ferrum-phosphoricum-Persönlichkeit nicht. Hämmernde Hinterkopfschmerzen beim Husten, beim Gehen im Freien und während der Menstruation. Generell ist der Schmerz oder auch ein Leere- oder Schweregefühl im Kopf schlimmer während der Periode. Als Begleitsymptome können Erbrechen und/oder Ohrenbeschwerden, sowie Sehstörungen auftreten. Es besteht ein Verlangen nach kalter Luft und kalten Anwendungen.
Entlastend wirken sich Nasenbluten und Wasserlassen aus. Teetrinken wird ebenfalls als wohltuend empfunden.
Augen:
Ferrum-phosphoricum ist ein wichtiges Mittel bei akut rot entzündeten Augen, besonders auch bei Kindern während der Zahnungsperiode. Gerstenkörner, besonders am rechten Unterlid gehören zu den häufig vorkommenden Symptomen. Bei den Kopfschmerzen und während der Menses sind die Augen besonders lichtempfindlich. Trübsichtigkeit kann während der Kopfschmerzen auftreten, eine Sehbeeinträchtigung wird beim Bücken schlimmer. Beim Ferrum-phosphoricum-Patienten können die Augen vorgewölbt sein. Manchmal kann sich beim Wasserlassen der Augenschmerz verbessern. Die Augenbrauen können beim Lesen schmerzen.
Ohren:
Auch bei Ohrenschmerzen ist Ferrum-phosphoricum ein wichtiges Heilmittel. Besonders hervorzuheben ist seine Wirkung bei Tubenkatarrhen.
Die Eustachische-Röhre, die den Nasen-Rachen-Raum mit dem Mittelohr verbindet, öffnet sich normalerweise beim Schlucken und Gähnen und ist für den Druckausgleich und für den Transport von Sekreten zuständig. Ist die Schleimhaut der Tube entzündet, schwillt sie an und das Mittelohr kann nicht mehr richtig durchlüftet werden. Ein Unterdruck entsteht, der Druckausgleich und die Beweglichkeit der Gehörknöchelchen ist gestört und damit auch das Hören.
Sekret staut sich und verdickt. Schnell kommt es bei einer Entzündung auch zu einem Paukenerguss (Ansammlung von Sekret hinter dem Trommelfell). Dies wiederum passiert häufiger bei kleinen Kindern, deren Tuben kurz sind und während des Schädelwachstums anfangs noch relativ horizontal angelegt sind.
Ferrum-phosphoricum ist ein wichtiges Mittel für den Katarrh der Eustachischen-Röhre, ebenso für die Entzündungen und Eiterung des Mittelohrs. Häufig treten die Ohrenbeschwerden nach einer Erkältung auf. Ferrum-phosphoricum hilft bei geschwollenem und gerötetem Trommelfell.
Ohrengeräusche und ein Pulsieren werden im Liegen schlimmer, auch der anfallsweise auftretende Schmerz. Abends beim Zubettgehen wird ein stechender Schmerz beschrieben. Erleichterung erfahren die Patienten an frischer Luft.
Bei perforiertem Trommelfell kann eitriges und blutiges Sekret abgesondert werden.
Häufig werden die Ohrenbeschwerden von einer Überempfindlichkeit gegen Geräusche begleitet, besonders auf laute Stimmen. Während der Periode kann es zu Schwerhörigkeit kommen.
Nase:
Das homöopathische Mittel Ferrum-phosphoricum ist bekannt für seine Wirkung bei einem Katarrh der Choanen (Nasenrachengänge). Dabei entsteht beim Einatmen ein Gefühl von Rohsein im Nasenrachengang. Ein wahlanzeigendes Symptom ist helles Nasenbluten, vor allem bei Kindern und alten Menschen. Außerdem kann Nasenbluten während eines Fiebers, beim Niesen und bei Kopfschmerzen auftreten. Nach einer Erkältung kann Ferrum-phosphoricum bei anhaltendem Schnupfen und bei einer begleitenden Kehlkopfentzündung indiziert sein.
Gesicht:
Im Allgemeinen ist die Gesichtsfarbe eher blass oder sogar fahl. Häufig wechselt Blässe auch mit einem roten Gesicht ab. Das Gesicht kann heiß und rot werden bei Fieber, vor und während der Periode, bei Kopfschmerz, generell bei Schmerzen und besonders bei Zahnschmerzen. Auch reagieren die Patienten bei Erregung, bei Anstrengung, nach Alkohol, im Sitzen und im warmen Zimmer mit einem erhitzten Gesicht.
Zähne:
Die Zahnschmerzen können sich hin bis zu den Gesichtsnerven erstrecken, warme Getränke verschlimmern, Kälte bessert allgemein.
Hals/ Kehlkopf:
Ferrum-phosphoricum ist angezeigt bei einem Katarrh der Luftwege mit Rasseln in Kehlkopf und Luftröhre. Die Mandeln, der Rachen und der Hals sind schnell entzündet, gerötet und geschwollen. Der Hals fühlt sich wund an und brennt beim Schlucken. Der Schmerz wird auch als ‘roh’ beschrieben. Es kann Heiserkeit bei Schnupfen und bei Überanstrengung der Stimme auftreten. Bei Kehlkopfentzündung der Sänger ist Ferrum-phosohoricum neben Argentum-nitricum häufig angezeigt.
Das Mittel wird auch gerne nach Hals- und Nasenoperationen eingesetzt, um Schmerz und Blutung zu reduzieren. Es ist eines von vielen Heilmitteln für Morbus Basedow.
Magen/Darm:
Ferrum-phosphoricum-Patienten müssen oft aufstoßen und erbrechen. Das Aufstoßen kann bitter, faulig, leer, sauer oder wässrig sein. Meist ist es kurz nach der Nahrungsaufnahme, dabei kann das Gegessene hochkommen, bis hin zum Übergeben.
Es kommt vermehrt zu Erbrechen nach Essen und Trinken, beim Fahren, beim Husten und Keuchhusten, bei Kopfschmerz, während des Fiebers und in der Schwangerschaft. Häufig ist es von Magenschmerzen begleitet.
Dieses Heilmittel kann bei Sodbrennen nach Fleisch, Kaffee und sauren Speisen gegeben werden. Tendenziell hat die Ferrum-phosphoricum-Patienten eine Abneigung gegen Fleisch, Kaffee und Milch. Bier, Weinbrand und Saures wird hingegen meist vertragen.
Nach dem Essen tritt häufig ein Völlegefühl auf, Magen und Bauch sind aufgetrieben, hart und schwer, es gluckert, rumort, kollert und gurgelt.
Übelkeit und Schmerzen treten plötzlich auf und sind kurzanhaltend. Sie zeigen sich vermehrt während des Schlafes und der Schwangerschaft. Die Übelkeit wird wie zum Sterben empfunden.
Der Stuhl ist wundmachend, eher dünn, wässrig und kann gelb, grün oder blutig sein, er kann Unverdautes enthalten.
Ferrum-phosphoricum heilt äußere und innere Hämorrhoiden, Jucken und Nässen am After sowie Blutungen aus dem Darm. Das homöopathische Heilmittel hat sich als hilfreich bei einigen Leberbeschwerden erwiesen.
Blase:
Die Ferrum-phosphoricum-Patienten leiden unter unfreiwilligem Harnabgang, besonders beim Gehen, Husten, Lachen und Niesen. Nachts kann es zu Bettnässen kommen. Es ist auch ein Heilmittel für akute Blasenentzündung, besonders in Verbindung mit blutigem Urin. Während akuter Erkrankungen, besonders häufig bei Kindern, tritt begleitend Harnverhaltung auf.
Wiederum kann Harndrang plötzlich einsetzen, dabei schmerzt die Blase und im Stehen ist er besonders gebieterisch. Der Patient muss sich beeilen, um rechtzeitig zur Toilette zu kommen.
Die Harnröhre kann auch entzündet sein, sich heiß anfühlen und während des Wasserlassens brennen. Der Urin ist mitunter blutig, besonders der letzte Rest. Ferrum-phosphoricum ist ebenfalls bei dünnen, schleimigen und blutigen Absonderungen angezeigt.
Weibliche Genitalien:
Die Periode kann bei Ferrum-phosphoricum-Patientinnen wöchentlich oder nach zwei oder drei Wochen eintreten. Ausserdem kann sie auch zwischendrin aufhören oder sich zu lange hinziehen, das Blut ist dabei eher blass und dünn. Der Uterus und die Vagina schmerzen beim Koitus. Die Patientinnen berichten oftmals von Traurigkeit vor der Periode. Das homöopathische Mittel Ferrum-phosphoricum kann bei auftretenden Kopf- und/oder drückenden Lendenwirbelsäulenschmerzen während der Periode hilfreich eingesetzt werden.
Brust/Husten:
Ferrum-phosphoricum ist ein wichtiges Akutmittel bei eher rechtsseitiger Bronchitis, Lungen- und Rippenfellentzündung mit blutigem Auswurf, besonders auch bei Kindern. Morgens beim Erwachen oder beim Aufstehen ist der Hustenreiz am stärksten. Der Husten kann anhaltend, erschöpfend und krampfhaft sein, dabei ist er oft begleitet von Nasenbluten. Leichte Berührung des Kehlkopfes, auch Gehen im Freien, lösen den Hustenreiz aus.
Die Atmung ist oberflächlich, rasselnd, mit Atemnot beim Liegen oder beim Husten. Die Brust schmerzt besonders morgens beim tiefen Atmen. Das Herz klopft beim schnellen Gehen, beim Sitzen und beim Schreiben vermehrt, wobei der Pulsschlag beschleunigt ist.
Im ersten Stadium bei Keuchhusten hat sich Ferrum-phosphoricum als wirkvolles Heilmittel bewährt.
Rücken:
Bei Ferrum-phosphoricum-Patienten kann eine Schwäche der Lendenwirbelsäule (Lumbalregion) beim Sitzen auftreten. Oft schmerzt auch morgens die Halswirbelsäule.
Extremitäten:
Dieses Heilmittel hilft bei Patienten mit rechtsseitigen reißenden Schulterschmerzen die sich durch langsame Bewegung verbessern.
Ein ziehender Schulterschmerz ist hauptsächlich rechtsseitig, tritt aber auch am Oberarm auf und manchmal wechselt er zur linken Seite. Die Gelenke können geschwollen, entzündet und berührungsempfindlich sein. Das Mittel kann auch bei rheumatischen wandernde Gelenkschmerzen, besonders an Schulter-, Oberarm-, Hand- und Kniegelenk eingesetzt werden. Die Schmerzen sind reißend, stechend und schießend, die geringste Bewegung verschlimmert. Gefühllosigkeit und Schwellung von Händen und Füßen können zusätzlich auftreten. Für Krampfadern an den Armen sowie Krampfadern bei jungen Menschen ist das Mittel wahlanzeigend.
Schlaf:
Ferrum-phosphoricum ist ein Mittel bei Schlaflosigkeit von kleinen Kindern, die durch Schmerzen und während der Zahnung auftreten kann. Ansonsten werden die Patienten nachmittags und nach Stuhlgang schläfrig. Der Schlaf ist ruhelos durch schlechte Träume. Es können Alpträume von Streitereien auftreten oder sie träumen davon krank, verrückt oder wahnsinnig zu werden. Häufig erwachen sie mit Übelkeit.
Schweiß:
Das Mittel ist angezeigt bei klebrig kühlem Schweiß während des Schlafes, nach geringer Anstrengung und nach Zorn.
Mittel die ähnlich sind:
Gelsemium, Aconit, Belladonna, China, Bryonia, Phosphor, Phosphoricum-acidum
Modalitäten:
Verbesserung:
Sanfte Bewegung, kalte Anwendungen, am Anfang einer Blutung
Verschlechterung:
Nachts: nach Mitternacht, von 4-6 Uhr morgens. Auch durch unterdrückten Schweiß. Saure Nahrungsmittel, Fleisch und Kaffee können ebenfalls verschlechtern.
Bei Kopfschmerzen verschlechtert Bewegung. Nach dem Essen geht es dem Ferrum-phosphoricum-Patienten generell schlechter.
Fazit:
Der Ferrum-phosphoricum-Patient hat eine deutliche Infektanfälligkeit. Häufig sind die Atemwege betroffen. Bei Kindern mit Neigung zu hektischer Röte im Gesicht, wiederkehrendem Husten, Halsschmerz, Fieber, Schnupfen und Ohrenschmerzen immer an dieses Mittel denken. Es aktiviert die Eisenaufnahme bei Eisenmangel. Das homöopathische Heilmittel Ferrum-phosphoricum wirkt harmonisierend auf verschiedenste Zustände im Eisen- und Phosphathaushalt bei Lebewesen.
Zuletzt möchte ich erwähnen welche Bedeutung die beiden Elemente für den Organismus haben:
Eisen:
Eisen ist der Endpunkt der stellaren Nukleosynthese bei der Kernfusion im Inneren massereicher Sterne. Es ist das neunt häufigste Element in unserem Sonnensystem.
Auch der Erdkern besteht großteils aus Eisen. Auf der gesamten Erde ist Eisen mit knapp 30% Anteil nach Sauerstoff das zweit häufigst vorkommende Element.
Mensch:
Im menschlichen Körper kommt Eisen, hauptsächlich als roter Blutfarbstoff (Hämoglobin,-Bestandteil der Erythrozyten) in Blut sowie im Muskelprotein als Myoglobin, (Träger von Sauerstoff und Proteinen), vor. Es befindet sich als Depot-Eisen (Ferritin), hauptsächlich in Leber und Milz. Im Knochenmark wird es zur Blutbildung verwendet. Im Immunsystem spielt Eisen ein wichtige Rolle beim Elektronentransfer. Es ist Bestandteil vieler Enzyme.
Gesamtgehalt des Spurenelements Eisen im Körper liegt bei Frauen bei 2,5 bis 3 Gramm, bei Männern bei etwa 4 Gramm. Der menschliche Darm kann pro Tag 1 bis 2 Milligramm aus der Nahrung resorbieren. Fasst 1 Milligramm verlieren wir dann wieder über Stuhl, Schweiß und Urin.
Eisen ist in allen Pflanzen vorhanden. Es wird geschätzt, dass etwa 25% bis 30% aller Menschen (hauptsächlich wegen Mangelernährung) weltweit, in Deutschland etwa 4 %, unter akutem oder latentem Eisenmangel leiden.
Nicht nur ein Eisenmangel, sondern auch ein Eisenüberschuss (Hämochromatose) kann sich negativ auswirken. Dieser kommt z.B. genetisch bedingt vor, etwa bei 0,5% der Nordeuropäer, oder durch Arzneimittel, Alkohol, Eisenpräparate und durch Kochen in gusseisernen Töpfen. Es kann sich dann zu viel Eisen in den Organen, speziell in Leber, Herz und Bauchspeicheldrüse, ablagern.
Eisenmangel und Überschuss müssen in der Praxis besprochen werden.
Phosphor:
Phosphor gehört wie auch Sauerstoff, Wasserstoff oder Kohlenstoff zur Gruppe der Nichtmetalle. Es ist die einzige nichtradioaktive Substanz, die in der Lage ist Licht zu produzieren. Phosphor kommt in der Natur ausschließlich in gebundener Form in Phosphatmineralien vor. Die Erdkruste besteht nur zu 0,12% aus Phosphor. Die Trockenmasse von Pflanzen enthält 0,2% Phosphoranteile, die von Säugetieren etwa 4%. Es gibt weißen, schwarzen, roten und violetten Phosphor mit verschiedenen Eigenschaften. In der Homöopathie wird der weiße Phosphor genutzt.
Phosphorverbindungen übernehmen eine wichtige Rolle bei allen Signal- und Transportfunktionen im Körper. Bei der zellulären Energieübertragung, bei dem Zellmembranaufbau, als Bestandteil der Nukleinsäure und als Puffersystem des Säure-Basen-Haushalts im Blut spielt Phosphor eine wichtige Rolle.
Mensch:
In einem Erwachsenen befinden sich im Durchschnitt 600 bis 700 Gramm Phosphor, dies in Form von hauptsächlich an Sauerstoff gebundenen Phosphaten. Der Mineralstoff Phosphor ist essentiell an allen zentralen Bereichen bei Aufbau und Funktion in biologischen Organismen beteiligt. Phosphor und Calcium sind die häufigsten Mineralien im Körper. Phosphor ist in Verbindung mit Calcium der Hauptbestandteil der Gerüstsubstanz (etwa 85%) in Knochen und Zähnen. Der Tagesbedarf liegt bei etwa 0,75 Gramm pro Tag und ist reichlich abgedeckt durch die Ernährung mit Milch, Eigelb, Hülsenfrüchten und Getreideprodukten.
Die Phosphataufnahme wird im Darm durch Vitamin D und Parathormon (Schilddrüsenhormon) geregelt. Außerdem ist der Bedarf an Phosphor an den Calciumstoffwechsel gebunden.
Phosphatmangel und Überschuss müssen in der Praxis besprochen werden.