Drosera rotundifolia

(Rundblättriger Sonnentau)

Leitsymptome von Drosera rotundifolia in der Homöopathie

  • Anfallsartiger Husten schlimmer beim Hinlegen, nach Mitternacht, um 2.00 Uhr
  • Anfallsartiger Krampfhusten mit Würgen, Erbrechen und Nasenbluten
  • Ständiger nächtlicher Kitzelhusten mit Federgefühl im Hals
  • Schnell aufeinander folgende Hustenattacken durch Trockenheit im Hals oder Kehlkopf
  • Tiefklingender heiserer Bellhusten, tiefe heisere Stimme
  • Der Schleim muss häufig hochgeräuspert werden
  • Hält sich beim Husten Brust oder Bauch
  • Verschlechterung durch Hinlegen, Wärme, im warmen Bett, beim Sprechen
  • Verbesserung durch fortgesetzte Bewegung, Kälte und im Freien


Pflanze
Sonnentau war im Jahre 1992 in Deutschland Blume des Jahres

Drosera rotundifolia, volkstümlich bekannt als: Bauernlöffel, Fettkraut, Fliegenfalle, Herrgottslöffel, Himmelstau, Immerdar, Insektenfressa, Jungfernöl, Kälberblume, Löffelkraut, Marienträne, Sonnenlöffel, Sonnenkraut, Stierkraut, Wettertau oder Widdertod.

Der Name Drosera kommt aus dem griechischen “Drosos“ und bedeutet Tau.

Drosera als Heilpflanze wirkt: antibiotisch, entzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend und reizlindernd.

Drosera rotundifolia (rundblättriger Sonnentau) wächst mehrjährig und gehört in die Familie der winterharten und Winterknospen produzierenden Art. Er wird fünf bis 20 cm hoch und wächst bevorzugt in sonnigen Mooren der Höhenlagen in Europa und Südamerika. Man findet ihn häufig zusammen mit Torfmoos. Trockene oder kalkhaltige Böden mag er nicht. Die bis zu 25 kleinen, weißen oder zartrosa etwa ein cm großen Blüten pro Blütentraube entwickeln nach ihrer Bestäubung bräunlich-schwarze Samenkapseln, die bis zu zehn km vom Wind fortgetragen werden können. Die Blüten des Sonnentaus öffnen sich nur bei Sonnenschein. Die glänzenden Klebetröpfchen auf den roten Tentakeln (Drüsenhaare an den Enden der Fangblätter) erinnern an morgendlichen Tau. Sie bestehen aus einer duftenden zähflüssigen Glukoselösung. Die angelockten, gefangenen, festklebenden Tiere ersticken entweder an dem zähen Sekret oder sterben an Erschöpfung.

Nach dem Festkleben werden ihre Nährstoffe mit Hilfe von Verdauungsenzymen herausgelöst. Anschließend werden diese von den auf der Blattoberfläche sitzenden Drüsen absorbiert. Der nicht auflösbare Chitinpanzer der Insekten wird nach dem erneuten Öffnen der Blätter entweder durch Regen herausgespült oder er verfliegt.

Manche Drosera-Arten verdauen neben kleinen Insekten auch Asseln, Spinnen, Schmetterlinge, Wespen, Stubenfliegen und Libellen.

Drosera rotundifolia steht heute unter Naturschutz, darf nicht in der freien Natur gesammelt werden und ist nicht mehr im Handel. Sonnentau, der im eigenen Garten angebaut wurde, darf geerntet werden. Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit (Juli und August) gesammelten und getrockneten oberirdischen Pflanzenteile.

Als Hustentee, Tinktur, Extrakt oder als Komplexarzneimittel wird oft der ähnlich wirkende schnellwüchsige Drosera Madagascariensis, aber auch der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) oder der Langblättrige Sonnentau (Drosera anglica) angeboten.

Viele der Drosera-Arten sind vom Aussterben bedroht und stehen unter anderem wegen Klimaerwärmung, Torfabbau, Trockenlegung von Mooren und Feuchtgebieten, Vermarktungsstrategien, Urbanisierung, etc. unter Naturschutz. Einige Zwergdrosera in Australien sind bereits ausgerottet.

Drosera mit seinen über 200 weiteren nahezu weltweit verbreiteten Arten in der Familie der Sonnentaugewächse bildet nach den Urticularia (Wasserschläuche) die zweitgrößte Gruppe der fleischfressenden Pflanzen (Karnivoren).

Einige Drosera-Arten können über 50 Jahre alt werden. Es gibt eine kletternde Sonnentau-Art im Südwesten Australiens, die über drei Meter Länge erreicht (Drosera erythrogyne).

Die Sonnentaugewächse vermehren sich wie die meisten Pflanzenarten durch Bestäubung von Insekten. Ihre Photosynthese findet in den Blütenblättern statt. Diese befinden sich oberhalb, etwas entfernt von den Fallen, damit die Bestäubung nicht beeinträchtigt wird.

Alle Drosera-Arten sind langsam wachsend, brauchen viel Licht und gedeihen am besten in nährstoffarmen Feuchtzonen mit wenig Pflanzenkonkurrenten (Moore, tropische Hochgebirge). Die Mehrzahl ihrer Arten benötigen hohe Luftfeuchtigkeit und/oder feuchte Böden. Aber auch sandige, felsige Böden mit hoher Luftfeuchtigkeit sind einigen von ihnen willkommen.

Da sie einen großen Teil ihres Nährstoffbedarfs über ihre Fangblätter und nur teilweise über die Wurzeln decken, sind sie sehr widerstandsfähig gegenüber ungünstigen Bodenbedingungen. Niedriger Sauerstoffgehalt, Schwermetall, extrem saure oder basische Böden, Salz oder radioaktive Belastung können je nach Art ihrem Gedeihen wegen fehlender Pflanzenkonkurrenz sogar förderlich sein.

Drosera in der Homöopathie

Das Haupteinsatzgebiet von Drosera ist Husten. Aber auch bei Keuchhusten, Asthma, Bronchitis und Kehlkopfentzündung hilft es gut, wenn die Symptome passen. Der Drosera-Patient wird vor allem nachts von anfallsartigem Kitzel- oder Krampfhusten geplagt. Dieser wird ausgelöst durch einen Reiz im Kehlkopf, in Verbindung mit Brechneigung, Atemnot und Heiserkeit.

Der Patient empfindet das Kitzeln im Kehlkopf wie von einer Feder oder wie von Staub. Es treibt ihn fast zur Verzweiflung.

Er friert, braucht aber frische Luft und hält sich beim Husten die Brust.
Hilfreich ist Drosera auch bei Wirbelsäulenverkrümmung, Gelenkbeschwerden, Narbenverhärtungen und Drüsenschwellungen.

Die Patienten fühlen sich schwach, wie wundgeschlagen, und das Bett erscheint ihnen zu hart.

Psyche

Bei akuten Beschwerden und bei Kindern ist dieses Mittel relativ häufig angezeigt, der chronische Drosera-Patienten ist eher selten.

Ein Drosera-Zustand ist geprägt durch eine ängstliche innere Ruhelosigkeit. Diese zeigt sich besonders deutlich, wenn sich der Patient konzentrieren will. Speziell beim Lesen kann er die Aufmerksamkeit nicht lange halten. Er befürchtet stets, er würde etwas Unangenehmes erfahren oder etwas Unangenehmes könnte im nächsten Moment passieren.

Das Hören von schlechten Nachrichten verursacht ebenfalls Beschwerden.

Er fürchtet sich vor Gespenstern. Er hat das Gefühl, verlassen zu sein, und in Gesellschaft geht es ihm besser.

Er empfindet eine tiefe ängstliche Traurigkeit in Verbindung mit Unruhe, Angst beim Alleinsein, besonders abends und beim Aufwachen nachts. Lebensüberdruss am Abend drängt ihn zu Gedanken an Selbstmord durch Ertränken.

Er hat das Gefühld, als ob er von Feinden verfolgt würde und er hat Angst davor. Er hat das Gefühl, ihm würde nachgestellt, und er sei betrogen und verraten worden, oder als wäre er jemanden auf den Leim gegangen.

So kann er sehr argwöhnisch werden, mitunter sogar seinen besten Freunden gegenüber.

Er ist reizbar, dickköpfig, mürrisch und entmutigt im Hinblick auf die Zukunft. Hitzeschauer können mit Ängsten abwechseln. Der Drosera-Patient kann angenehme Träume haben, er neigt aber eher zu ängstlichen Träumen.

Häufig träumt er davon, durstig zu sein. Er träumt von Krankheiten oder Misshandlungen. Die Träume können den Patienten wecken.

Kopf
Der Drosera-Patient kann beim Gehen im Freien Schwindel haben. Der Schwindel ist charakterisiert durch die Neigung, zu einer Seite, besonders zur linken, zu fallen. Der Kopf fühlt sich schwer an und der Schmerz drückt nach außen, zur Stirn oder zu den Wangenknochen hin. Ein ziehender Schmerz sitzt in der linken Kopfseite. Der Kopfschmerz kann hämmernd sein und ist begleitet von Übelkeit.

Die Stirnkopfschmerzen, besonders über den Augen, werden durch Schreiben, Bücken und Wärme schlechter.

Stechende, lanzinierende Schmerzen in der Stirn werden beim Bewegen der Augen schlimmer.

Zu den Kopfschmerzen gesellt sich oft ein brennendes Jucken der Kopfhaut.

Augen
Die Augenlider sind bläulich gefärbt. Die Augen treten bei zunehmendem Husten hervor und sind empfindlich gegen künstliches Licht und Berührung. Beim Bücken spürt man ein Stechen aus den Augen heraus. Beim Lesen laufen die Buchstaben zusammen.

Ohren
Ein Schmerz wie gequetscht oder zusammengedrückt. Auch werden die Schmerzen wie zwickend und kneifend beschrieben. Ab und zu sticht und zieht es nach innen, besonders im rechten Ohr. Beim Schlucken werden die Ohrenschmerzen schlimmer.

Auch haben Drosera-Patienten mit Schwerhörigkeit und Ohrgeräuschen zu tun. Hier gibt es hochtönendes Zischen und Sausen sowie Summen, Flattern, tiefes Brummen und Rauschen.

Möglicherweise gibt es Pickel hinter den Ohren.

Nase
Die Nase ist innen trocken, insbesondere bei Fieber. Morgens kann es zu Fließschnupfen kommen. Das Kribbeln in der Nase führt zu häufigem Niesen. Das Niesen ist schmerzhaft.

Der Drosera-Patient hat morgens und abends eine Neigung zu Nasenbluten, häufig in Verbindung mit Husten oder Auswurf. Schon allein durch das Waschen des Gesichtes oder auch durch Schnäuzen kann es zu Nasenbluten kommen. Manchmal ist die Nase auch verstopft.

Der Schnupfen wird durch Unterkühlung im Schnee oder Eis schlimmer.

Dem Schnupfen folgen oft Beschwerden der Stimme.

Die Nase ist überempfindlich gegen saure Gerüche.

Gesicht
Das Gesicht ist etwas aufgedunsen und sieht blass bis bläulich aus, dies besonders bei Fieberfrost. Dem Patient ist es heiß oder er hat Hitzewallungen im Gesicht, häufig begleitet von kalten Händen. Möglich ist auch kalter Schweiß im Gesicht und besonders auf der Stirn.

Der Patient empfindet an unterschiedlichen Stellen im Gesicht einen brennenden, fein stechenden, neuralgischen Schmerz.

Er hat Beschwerden in den Kiefergelenken, besonders beim Öffnen des Mundes.
Die Lippen sind trocken und bläulich. Die Unterlippe ist in der Mitte aufgerissen.

Mund
Speisen, besonders Brot, schmecken bis in den Hals hinein bitter. Der Mundgeschmack und der Geschmack des Auswurfes kann bitter, salzig, faulig oder eitrig und übelkeitserregend sein. Manchmal schmeckt der Auswurf wie verbrannt. Der Geruch des Auswurfs wurde auch als milchig oder übelriechend beschrieben. Falls der Auswurf blutig ist, ist er dunkel und geronnen.

Blutiger, gelblicher, grüner, dicker oder wässriger Speichelfluss, besonders bei Hitze, Fieber und beim Schlafen.
In seltenen Fällen, besonders beim Husten, sickert hellrotes Blut aus der Mundschleimhaut und aus dem Zahnfleisch.

Die Zunge, die bei Drosera-Patienten häufig prickelt, kann geschwollen sein und beißend schmerzen. Sie sticht oder brennt besonders an ihrer Spitze.

Beißender Schmerz kann sich auch an der Innenseite der Wangen ausbreiten.

Hals / Kehlkopf
Im Kehlkopf oder auch in der Luftröhre ist eine Empfindung wie von Kitzeln möglich. Ein Fremdkörpergefühl, das Gefühl einer Schwellung, eine trockene Stelle, das Gefühl eines Haares, eines Staubkorns, einer Feder, ein scharfes Kratzen wie von Brotkrümeln- all das kann Hustenreiz oder Hüsteln auslösen.

Trockenheit in Hals und Kehlkopf oder in der Luftröhre ist auch möglich. Durch Sprechen und Singen werden die Trockenheit, die Reizung im Hals und der Husten schlimmer.
Die Stimme ist schwach, heiser und hohl und der Patient kann nur mühevoll tonlos oder mit dunkler Stimme sprechen.
Die Luftröhre kann entzündet sein. Beim Sprechen schnüren sich Hals und/oder Kehlkopf zusammen und das kann Atemnot auslösen.
Auch das Schlucken von festen Speisen kann durch eine Zusammenschnürung der Speiseröhre schwierig bis unmöglich werden.

Der Drosera-Patient muss sich besonders nach dem Essen häufig räuspern. Der reichliche, gelblich-schleimige, manchmal schaumig-blutige Schleim kann mitunter nur schwierig hochgeräuspert oder er muss geschluckt werden. Auch in der Luftröhre befindet sich gelber oder grünlicher Schleim.

Der Kehlkopfschmerz wird durch Husten schlimmer. Es kann auch zu einer akuten und chronischen Kehlkopfentzündung kommen.

Brust / Husten / Atmung
Die Hustenanfälle folgen schnell aufeinander, können krampfartig sein und halten lange an. Durch Zusammenziehung der Brust und durch Schmerzen im Bauch oder durch Stiche im Unterbauch kann die Atmung behindert sein. Erstickungsanfälle, keuchendes, pfeifendes Rasseln beim Atmen und Asthma bronchiale sind neben pfeifendem Husten häufige Symptome. Der Patient empfindet ein Gefühl des Zusammengeschnürtseins, wie gequetscht im unteren Teil der Brust, besonders beim Einatmen und während des Hustens. Die Brustbeklemmung und die behinderte Atmung werden beim Sprechen und beim Husten stärker empfunden. Es kann sich ein brennender Schmerz in der Brust breit machen.
Alle Atembeschwerden werden schlimmer nach Mitternacht. Der Patient erwacht durch den Husten. Beim Essen und nach dem Trinken verschlimmert sich der Husten.

Auch beim Hinlegen verschlimmert sich der Hustenreiz. Beim Einatmen, beim Husten und beim Niesen sticht es in der Brust. Der Drosera-Patient muss sich den Kehlkopf, die Brust, den Magen oder den Bauch beim Husten halten.

Der Drosera-Husten, aber auch der Drosera-Keuchhusten wird durch Hinlegen schlimmer, ist abends oder nachts am schlimmsten und besonders nach Mitternacht um zwei Uhr.
 
Die Bronchien können entzündet sein. Der Husten kann auch in Niesen übergehen.

Drosera-Patienten haben das Gefühl, sie können nicht tief genug husten, um den Schleim abzulösen. Vor Schmerzen ist es dem Patienten oft gar nicht möglich zu husten. Hierbei hilft Druck auf die Magengrube.

Der Husten wird durch warme Anwendungen, im warmen Zimmer und im warmen Bett schlimmer. Bei Kindern verschlimmert Weinen den Husten. Der Husten kann sich periodisch alle drei Stunden verstärken.

Asthma bronchiale wird durch Sprechen verschlimmert.
Das Gefühl des Zusammengeschnürtseins in Hals oder Brust wird beim Gehen, besonders im Freien, leichter. Durch Druck und bei Bewegung bessern sich die Brustbeschwerden. Eher morgens löst sich der Husten ein wenig, allerdings ohne Auswurf. Tagsüber bessert sich der Husten beim Liegen.

Drosera kann auch kruppartigen Husten sowie Reizhusten heilen.

Magen
Der Drosera-Patient empfindet beim Husten ein Würgen im Magen mit dem Gefühl, als ob er gleich erbrechen müsse. Nach Trinken und nach Essen, besonders nach fetten Speisen und nach Schweinefleisch erbrechen die Patienten zunächst die genossenen Speisen, später dann Schleim, mit oder ohne Blut. Zu Erbrechen kommt es besonders nachts und morgens.

Der Drosera-Patient leidet unter bitterem und saurem Aufstoßen.

Fette Speisen und Schweinefleisch lösen Abneigung, Verschlechterung und Übelkeit aus.
Erbrechen während Fieberfrost ist beim Drosera-Patienten möglich. Gallenerbrechen und Schluckauf werden auch beobachtet.

Umhergehen bessert die Beschwerden.

Rektum / Stuhl
Häufig finden wir beim Drosera-Patienten eine Neigung zu Durchfällen, die mit Blut oder Schleim vermischt sind. Diarrhoe wird nach Mitternacht schlimmer.

Falls bei einem Patienten, in dessen Familie Tuberkulose aufgetreten ist, anhaltende Durchfälle auftreten, sollte man auch an Drosera denken.

Blase
Drosera-Patienten empfinden häufig Harndrang, vor allem nachts, mit wenig Urinabgang. Beim Husten und Niesen kommt es zu einem unwillkürlichen Harnabgang.

Rücken
Drosera ist eines der homöopathischen Medikamente, das bei einer Verkrümmung der Wirbelsäule in Frage kommt. Der Rücken schmerzt wie wund oder wie zerschlagen. Beim Husten entsteht ein wunder Schmerz zwischen den Schulterblättern. In der Brust- und Lendenwirbelsäule sind rheumatische Schmerzen möglich.

Dazu kommen Beschwerden des Nackens, der Brustwirbelsäulenregion, der Lendenwirbelsäulenregion, Kreuzbeinregion und des Steißbeins. Ein juckendes Stechen des Steißbeins wird beim Sitzen schlimmer.

Extremitäten
Hier ist ein brennender, drückender, wunder, mitunter auch stechender Schmerz in allen Gliedmaßen, besonders auf der Seite, auf der man liegt, zu nennen. Der Patient empfindet einen unbestimmten drückenden Schmerz an allen Gliedern, auf denen er liegt. Er hat das Gefühl, das Bett sei zu hart.

Schmerzen an allen Beugemuskeln sind häufig, weil sich die Muskeln und Sehnen verkürzen. Dazu kommt ein Krummziehen und Verdrehen der Glieder sowie ein reißender, stechender Schmerz in allen Gelenken.

Bewegung lindert den Schmerz etwas.

Möglich sind auch Schmerzen in den Schultern, beim Beugen der Arme nach hinten und beim Heben der Arme. Es wird ein wunder Schmerz in Schulter und Schultergelenken angegeben. Die Schultern können auch in Ruhe zittern oder zucken.

In den Handgelenken entsteht ein wunder Schmerz. Die Hände umklammern unwillkürlich Gegenstände, die sie ergriffen haben. Beim Schreiben können auch Krämpfe auftreten. Ursache ist eine Steifheit der Fingegelenke.
Eine schmerzhafte Steifheit kann sich auch Beinen, Knieen, Kniekehlen, Fußknöcheln und in den Füßen breit machen.

Der Drosera-Patient kann auch unter einer Hüftgelenkentzündung leiden, die ihn zwingt zu hinken. Ihn quält ein stechender, lähmender Hüftschmerz, der beim Gehen oder beim Liegen auf der schmerzhaften Seite schlimmer wird. Ein Schmerz im Ischiasnerv wird durch Druck und beim Liegen auf der schmerzhaften Seite ebenfalls schlimmer.

Stechender Schmerz in den Oberschenkelknochen stört nachts den Schlaf und zwingt den Patienten dazu, die Beine auszustrecken. Dazu können nächtliche Schienbeinschmerzen, Wachstumsschmerzen in den Unterschenkeln oder kalte Füße mit kaltem Schweiß kommen.

Bei Fieber hat der Drosera-Patient kalte Hände.

Schlaf
Der Drosera-Patient wird durch Nachtschweiß gestört. Er kann unter Schlaflosigkeit leiden. Ein schreckhaftes Erwachen ist häufig.

Fieber
Kältegefühle sind meist vorherrschend. Nachts im Bett und in der Ruhe entsteht ein innerliches Frostgefühl. Eine Gesichtshälfte kann kalt sein, die andere heiß und schmerzhaft. Manchmal tritt tagsüber auch kalter Schweiß auf der Stirn.

Leidet der Patient unter Fieberschauern erzeugen sie Hitze im Gesicht und Kälte der Hände.
Andererseits können sich auch Hitzewellen vermehrt abends und beinahe ausschließlich im Gesicht, an Kopf und Oberkörper ausbreiten. Besonders nach Mitternacht und morgens ist dann der Gesichtsschweiß warm.

Haut
Ein heftiges Jucken beim Entkleiden ist sehr quälend. Der Drosera-Patient reibt und kratzt sich, bis die Haut wund wird um den Juckreiz zu lindern. Erst dann kommt er zur Ruhe.
Hartes, unbewegliches Narbengewebe kann durch eine Drosera-Gabe, wenn das Mittel auch andere Übereinstimmungen zeigt, weicher und kleiner werden.

 

Modalitäten:

Besserung:

  • Durch Druck
  • Durch Bewegung, durch Gehen
  • An frischer Luft, im Freien
  • Durch Aufstehen oder Aufsetzen

Verschlechterung:

  • Beim Hinlegen, beim Liegen
  • Nachts, nach Mitternacht
  • Durch Sprechen, Singen, Lachen
  • Im warmen Zimmer, beim Warmwerden im Bett
  • Durch Trinken, warme Getränke

Fazit
Drosera ist nicht nur bei Kindern ein ganz wichtiges und häufig verordnetes Hustenheilmittel. Langanhaltende Anfälle von schnell aufeinanderfolgendem, tief bellendem oder würgendem Husten mit Heiserkeit ist hier die ausschlaggebende Indikation. Drosera heilt Atemwegsinfektionen, die mit einer Kehlkopfreizung einhergehen.

Neben der Wirkung auf die Atemorgane und den Kehlkopf hat dieses wunderbare Heilmittel auch einen Bezug zu Knochen, zu Gelenken und zur Muskulatur.

Ähnliche homöopathische Mittel bei Husten:

Antimonium-tartaricum, Cuprum, Hepar-sulfuris, Ipecacuanha, Nux-vomica, Rumex, Spongia.

Fleischfressende Pflanzen in der Homöopathie
Nach Rajan Sankaran fühlen sich Menschen, die eine fleischfressende Pflanze als Heilmittel brauchen: gefangen, ausweglos, hinabgezogen. Nach Jan Scholten fühlen sich die Drosera-Patienten: bedroht, verwundbar und angegriffen. Es geht den Patienten besser, wenn sie mit ihrer eigenen Gruppe/ Familie in Verbindung sind. Sie fühlen sich ständig in Alarmbereitschaft und sind bereit sich zu wehren, entweder gegen Einzelne oder in der Gruppe gegen andere Gruppen.

Geschichte
Die ersten Aufzeichnungen über den rundblättrigen Sonnentau finden wir im 12. Jahrhundert, als er von einem italienischen Arzt als Hustenmittel empfohlen wurde. In Schottland wurde er als lila Farbstoff genutzt.

1753 wurde die Pflanze und die gesamte Gattung von dem Botaniker Carl von Linné beschrieben. 1779 demonstrierte der Bremer Arzt A.W. Roth erstmalig den Insektenfang und die Reaktionsfähigkeit der Blatthärchen.

Die Existenz fleischfressender Pflanzen wurde in der westlichen Welt erst im 19. Jahrhundert anerkannt. 1860 entdeckte Charles Darwin die fleischfressenden Eigenschaften des Sonnentaus. Er veröffentlichte 1875 sein Werk über “Insektenfressende Pflanzen“, in dem er diesen Mechanismus beim “Rundblättrigen Sonnentau“ sowie bei einigen anderen Arten und Gattungen nachwies. Er durchbrach damit das von der Kirche und von Carl von Linné aufgestellte Dogma, dass Karnivorie “wider der gottgewollten Ordnung der Natur“ sei.
 
Chemisch gesehen werden die Sonnentaugewächse charakterisiert durch das Vorkommen von Blausäure freisetzenden Bestandteilen (Cyanwasserstoff) sowie von Naphthochinonderivaten. Naphthochinone wirken Bronchien erweiternd und schleimlösend u.a : Plumbagin, das in geringen Dosen antibakteriell wirkt, in hohen Konzentrationen aber Zellen zerstört.

Folgende fleischfressende Pflanzen werden neben Drosera homöopathisch genutzt:
Nepenthes distillatoria- (Nep), Sarracenia purpurea-(Sarr), Dionaea muscipula- (Dion-m), Utricularia foliosa- (Utri-f), Utricularia gibba- (Utri-g), Utriculara vulgaris- (Utric ).

  

Botanik für die Freaks:

Die meisten der fleischfressenden Pflanzen (Karnivoren) gehören zur Ordnung der Nelkenartigen Pflanzen (Caryophyllales).

Doch auch bei der Ordnung der Lippenblütlerartigen, der Heidekrautartigen, der Bromelien und der Schusspflanzen gibt es fleischfressende Vertreter. Zum Stammbaum der Nelkenartigen Pflanzen gehört auch der Seitenast der Nepenthales (Kannenpflanzenartigen) mit ihren drei Familien:

  1. Sarraceniaceae- (die Schlauch oder Becherpflanzen- ursprünglich Nordamerika): Mit dem Regen hineinfallende Insekten ertrinken und werden von der in der Falle lebenden Mikroflora zersetzt und verdaut.
  2. die Nepenthaceae- (Kannenpflanzen, tropisch, Fallgrubenfalle): Herabhängende, enger werdende Gleitfallen ausbildende Blätter- fressen auch Frösche, Eidechsen und Mäuse.
  3. die Familie der Droseraceae- (Sonnentaugewächse,- mit ihren annähernd 200 verschiedenen Arten). Sie besitzen klebrige Drüsenhaare und können je nach Art ihre Beute langsam oder schneller mit ihren Blättern einrollen, noch mehr Tentakeln zu den Opfern hinbewegen oder ihre Opfer mit den äußeren, klebestoffärmeren Tentakeln (Schnelltentakel- reagieren innerhalb von Sekundenbruchteilen) zu den Klebetropfen hineindrücken.

Zur Familie der Droseracea gehören auch die Untergattungen Dionaea muscipula- (Venusfliegenfalle), und Aldrovanda vesiculosa- (die Wasserfalle). Beide besitzen mit Klappfallen eine aktive Fangvorrichtung und können mit ihren schnappfallartigen Blättern ein Insekt innerhalb von zwei Sekunden umschließen. Nach circa acht Tagen öffnet sich das Blatt wieder und gibt die unverdaulichen Überreste frei.

Fleischfressende Pflanzen
Es gibt über Tausend verschiedene Arten sogenannter fleischfressenden Pflanzen. Die bedeutendsten Gattungen sind:

  • Drosera (Nelkenartige, der Sonnentau, benutzt eine Klebefalle),
  • Pinguicula (die Fettkräuter / Klebefalle verdauen auch Pollen),
  • Triphyophyllum peltatum (die Liane Hakenblatt / Klebefalle),
  • Nepenthes (Nelkenartige, die Kannenpflanzen, Fallgrubenfalle, Gleitschicht auf den Blättern verdauen Insekten, Ameisen, Mücken, Fliegen bis hin zu kleinen Nagetieren),
  • Darlingtonia- (Kobralilie,- Fallgrubenfalle- Antihaftbeschichtung),
  • Byblis- (Regenbogenpflanze,- Klebefalle),
  • Genlisea- (Lippenblüterartige-, Reusenfalle): Ausschließlich tierische Einzeller werden durch Lockstoffe und Gleitschichtbehaftung ins Falleninnere geleitet und durch Sperrhaare am Herauskommen gehindert, anschließend durch Enzyme verdaut,
  • Sarracenia-, (Heidekrautartige,- Schlauchpflanze,- Fallgrubenfalle),
  • Stylidium- (Schusspflanze,- Klebefalle),
  • Heliamphora- (Sumpfkrug,- Fallgrubenfalle),
  • Drosophyllum- (das Taublatt,- Klebefalle),
  • Dionaea- (die Venusfliegenfalle,- Klappfalle),
  • Roridula- (Wanzenpflanze,- Klebefalle),
  • Aldrovanda- (die Wasserfalle,- Klappfalle),
  • Utricularia- (Lippenblütlerartige, Wasserschlauch): Unterdruck aufbauende Saugfalle, verdaut neben Insekten auch Algen, sowie
  • Cephalotus- (Sauerkleeartige, der Zwergkrug,- Fallgrubenfalle).