Calendula officinalis

(Ringelblume)
(Goldblume, Gartenringelblume, Sonnwendblume)

Calendula in der Homöopathie


Leitsymptome:
  • schmerzhafte, entzündete Schnitt- und Risswunden
  • oberflächliche Verbrennungen
  • Vorbeugung gegen Eiterungen und Narbenwucherungen bei Verletzungen
  • anhaltende Blutung nach Zahnextraktion
  • Muskel- und Sehnenrisse
  • Dammrisse bei der Entbindung

Botanik:

Die Ringelblume ist ein bis 60 cm hohes, meist einjähriges Korbblütengewächs, das bis in den Herbst hinein blüht. Die hellgelb bis hin zu orange variierenden Blütenköpfe setzen sich aus vielen einzelnen Blüten zusammen. Die Ringelblume liebt sonnige Standorte und wächst auf beinahe jedem Boden. Ihre Pfahlwurzel kann bis 20 cm lang werden. In Europa  sind drei verschiedene Calendula-Arten heimisch; Calendula officinalis, Calendula arvensis und Calendula suffructiosa.
Vorrangig werden die Blüten der Ringelblumen in der Form von Teeaufgüssen, wässrigen Auszügen, öligen Auszügen, Tinkturen, Extrakten und Salben verabreicht. Die Pflanze wird aber auch in der Kosmetik, als Farbstoff in Speisen, sowie als Beigabe in Salaten und Suppen geschätzt.

Pharmakologie:

Durch Untersuchungen wurde die Wirkung von Calendula eindeutig bestätigt bei:
Bakterien, Trichomonaden, Pilz- und Virus-Befall. Weiter wirkt es entzündungshemmend, wundheilend, immunstimulierend und ist wirksam gegen Tumore. Es hat eine blutdrucksenkende Wirkung und es verlangsamt den Herzrhythmus. Ausserdem senkt es den Blutfettspiegel und hat einen Einfluss auf den Östrogenspiegel.

Teeaufguss:
2 Teelöffel Blüten in einer Tasse heißem Wasser 10 min. ziehen lassen und dann durch ein Sieb geben. Einsatzgebiet sind hier hauptsächlich Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Mehrmals täglich spülen oder gurgeln oder trinken.

Tinktur:
Die Tinktur hat einen Calendula- Anteil von 10-20%. Mit 1 Teelöffel Tinktur in einem Glas Wasser mehrmals täglich gurgeln oder spülen.

Salbe:
Der Anteil der Blütendrogen in Salben beträgt 2% bis 5%.

Volksmedizin:

Calendula wird beschrieben als: schweiß-und harntreibend, stimmungsaufhellend, beruhigend, krampflösend, fiebersenkend, abführend, desinfizierend, kraftspendend bei Erschöpfung und blutstillend. In der Volksmedizin wird die Ringelblume innerlich als Medikament gegen: Magen-und Darmentzündungen, Magen- und Darmgeschwüre, Sodbrennen, Leber-, Milz und Gallenbeschwerden, Menstruationsstörungen sowie klimakterische Beschwerden, Bindehautentzündung, Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Fieber, Grippe, Erbrechen, Hämorrhoiden, allgemeiner Schwäche, Würmer, Drüsenverhärtungen und Drüsenschwellungen sowie bei Nervenleiden eingesetzt. Nach Zahnextraktionen wirkt es blutstillend.

Äußerliche Anwendung findet sie bei Hauterkrankungen, Wunden und Rissen aller Art, bei Quetschungen, Furunkeln und Warzen. Ferner wird sie häufig eingesetzt bei: Geschwüren, offenen Beinen, Dekubitus, Brandwunden, Hühneraugen, und Flechten.

Arzneimittel:

Calendula ist das wichtigste homöopathische Heilmittel für schmerzhafte, offene entzündete Schnitt- und Risswunden. Es verhindert und reduziert die Bildung von Narbengewebe und lässt alte, nicht heilende, eiternde Wunden wieder gesunden. Auch für Dammriss während der Entbindung und für Schwerhörigkeit nach Trommelfellverletzung ist es das Mittel der Wahl.
Beim chronischen Calendula-Patienten finden wir eine starke Erkältungsneigung, besonders bei feuchtem Wetter.

Psyche:

Der Patient empfindet starke Schmerzen und ein Schwächegefühl, das nicht im Verhältnis zur Verletzung steht. Er ist schreckhaft, unruhig, nervös und reizbar. Er hat Furcht vor Berührung, Annäherung, dass etwas Schlimmes passiert und vor Verletzung. Schreitet die Pathologie weiter fort, wird der Patient mürrisch, gleichgültig und verschlossen.

Augen:
Beschwerden durch Riss- oder Schnittwunden im oder am Auge. Fremdkörperverletzung mit Eiterungstendenz.

Ohren:
Schwerhörigkeit mit Narbengewebe auf dem Trommelfell. Schwerhörigkeit schlimmer in feuchter Luft.

Magen:
Auftreibung des Oberbauches. Sodbrennen in Verbindung mit Gänsehaut.
Übelkeit, Erbrechen.

Blase:
Beschwerden durch Blasenverletzung nach einer Operation.

Weibliche Genitalien:
Warzen am Muttermund. Calendula ist hilfreich bei Damm,- Gebärmutter- oder Schleimhautrissen.

Haut:
Gelbsucht, Unterschenkelgeschwüre, Schwielen, Narbenbildung, wildes Fleisch, alte Wunden, die nicht heilen wollen. Schlechte Wundheilung nach chirurgischen Eingriffen. Hauttransplantationen, die nicht anwachsen wollen. Wunden mit aufgerissenen, ausgefransten Rändern. Oberflächliche Verbrennungen und Verbrühungen. Wundliegen.

Modalitäten:

Verbesserung:
durch Umhergehen, ruhig liegen, Wärme

Verschlechterung:

feuchtes Wetter, Berührung, Zugluft, bei Schüttelfrost.

Fazit:

Ein hervorragendes Mittel bei Haut- und Schleimhautverletzungen mit Eiterungstendenz. Dieses Mittel hilft akut, aber auch chronisch bei alten Verletzungen.