Calcium carbonicum
(Austernschalenkalk)
( CaCO3)
Calcium carbonicum in der Homöopathie
Leitsymptome:
- Trägheit, Erschöpfung, Schwäche
- Drüsenschwellungen
- Kalte, partielle Schweißneigung
- Säuerlich riechende Ausscheidungen
- Viele Ängste
- Allgemeine Erkältungsneigung
- Verschlechterung durch Anstrengung
- Verschlechterung bei Kälte und bei Vollmond
- Verlangen nach weicher Nahrung (kaufaul)
- Schwindel an hochgelegenen Orten
- Spätes Laufen lernen bei Kindern
- Allgemeine Neigung zu Krämpfen
- Hitzewallungen
Stoff:
Das homöopathische Calcium carbonicum wird aus dem Kalkkern der Austernschale gewonnen. Das Weichtier, die Auster (Ostrea edulis), siedelt auf Fels- oder Sandbänken bis zu einer Tiefe von 40 m. Die Auster wird bis zu 20 Jahre alt. Mit Hilfe von Kiemen filtert sie Wasser nach Nahrung aus. Die Schale besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat (CaCO3), welches sie gegen Feinde und Brandung schützt. Es ist in Wasser fast unlöslich, aber es löst sich durch Säuren unter Kohlendioxid-Bildung auf. Hauptbestandteil von Calciumcarbonat ist Calcium, das im Periodensystem der Elemente die Ordnungszahl 20 hat und zur II. Hauptgruppe (Erdalkalimetalle) zählt. Calcium ist das fünfthäufigste Element der Erdkruste. Calciumcarbonat auch (Kalziumkarbonat oder kohlensaurer Kalk) ist eine Verbindung von Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff. Es ist Hauptbestandteil von Kalkstein, Marmor und Dolomit. Es ist in vielen Körpergeweben, besonders den Knochen und Zähnen sowie im Außenskelett von Muscheln, Schnecken, Korallen und Krebsen, enthalten. Der Stoff Calcium ist die Grundlage dafür, dass die Meeresbewohner überhaupt an Land gehen konnten. Im Laufe der Evolution bauten sich die Weichtiere mit Hilfe des überreich vorhandenen Calciumcarbonates ein Knochengerüst auf, welches ihnen innere Festigkeit und Struktur verlieh. Auch lagerten sie es als Panzer und Schutz um sich herum an. Ohne diese Festigkeit und diesen Schutz wären sie in der Brandung zerschlagen worden oder bei Sonne und Wind ausgetrocknet.
Allgemeines:
Calcium hat nicht nur die formgebende Wirkung, sondern auch neben Kalium, Magnesium und Natrium einen Einfluss auf die Reizübertragung in Nerven und Muskelzellen. Es stabilisiert die Zellgrenzmembran und hat somit einen wichtigen Effekt bei allen möglichen Allergieformen. Da bei einer Allergie die Zellen zu leicht erregbar sind, wird Calcium zur Herabsetzung ihrer Erregbarkeit gespritzt. Calcium spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Raffinierter Zucker raubt dem Körper Calcium und führt zu Karies und Knochenentkalkung. Auch ist Calcium an vielen hormonellen Regelmechanismen beteiligt wie z.B. Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, Hirnanhangsdrüse sowie den Geschlechtsdrüsen. Befindet sich zu viel Calcium im Organismus kommt es zur Verkalkung, wenn zu wenig Calcium vorhanden ist, kommt es zur Knochenerweichung. Dieser Prozess wird auch über den Säure- Basen-Haushalt gesteuert. Atmet man zu schnell, führt dies zu Calciummangel und zu Muskelkrämpfen. Auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit treten durch Calciummangel häufig Krämpfe auf. Besonders viel Calcium ist in Käse, Sesam, Soja, Nüssen, Milch und Quark enthalten.
Der Calcium-Bestand im Körper liegt bei ca. 2% des Körpergewichtes. Bei einem 50 Kilogramm schweren Menschen ist es dementsprechend 1 Kilogramm. Davon befinden sich 99% im Knochen und 1% in den Körperflüssigkeiten. Bei Nichtbelastung der Knochen kommt es zu deutlichem Calciumabbau. Ein Säugling resorbiert rund 80% des Nahrungs-Calciums, ein elfjähriges Kind nur noch rund 45% und ein Erwachsener im Durchschnitt 20%.
Arzneimittel:
Sicherheit, Stabilität, Schutz, Verantwortung, Gewissenhaftigkeit, aber auch Ängstlichkeit, Faulheit, Langsamkeit, Schwäche und Dickköpfigkeit sind die grossen Themen, um die es bei diesem Arzneimittel geht. Calcium carbonicum gehört in der Homöopathie zu den tierischen Arzneimitteln und ist eins der meist verordneten Homöopathika, besonders bei Kindern und alten Menschen.
Während der Wachstums- und Entwicklungphase des Kindes spielt Calcium eine entscheidende Rolle. Störungen des Calciumhaushaltes können zu Blutarmut, Rachitis, verzögerten Schluss der Fontanellen, Verformungen der Wirbelsäule, schwieriger Zahnung und Krampfneigung führen. Das Calcium-Kind fällt auf durch blasse, schlaffe Haut. Obwohl es gut genährt erscheint, feist und fest wirkt, ist die Muskulatur schwach und weich. Häufig finden wir bei Calcium-Patienten einen großen Bauch, einen großen Kopf, der Körper kann dick oder dünn sein. Es herrschen generell Schwerfälligkeit und ein Mangel an Spannkraft vor. Reichliche, saure Schweiße, insbesondere am Kopf, sowie eine Erkältungsneigung und Krankheitsrückfälle sind typisch. Häufig sind die Lymphknoten geschwollen und entzündet. Der Calcium-Typus zeigt sich aber auch in der Unverträglichkeit von Milch und der Neigung zu sauren Durchfällen. Bei Mädchen kommt es zu milchigem, juckendem Ausfluss. Trotz vermeintlich gutem Ernährungszustand kommt es zu schneller Erschöpfung bei nur geringer körperlicher Anstrengung. Auch geistig kommt es schnell zur Überforderung, dies führt zu Traurigkeit, Mutlosigkeit und Angst.
Verzögerte und langsame Entwicklung ist ein Hauptthema bei diesem Arzneimittel. Ebenso interessant ist, dass die Patienten bei Anstrengung und auch im Schlaf viel schwitzen. Der Schweiß riecht säuerlich. Man findet meist auch Frostigkeit und eine Veranlagung zu Drüsenschwellungen. Anstrengungen verschlechtern die Symptome des Patienten und es gibt häufig eine Neigung zu Verstopfung.
Psyche:
Kinder:
Calcium ist eines unserer wichtigsten Kindermittel. Calcium-Kinder sind sehr pflegeleicht, bequem, selbstgenügsam und schreien selten. Wenn man ruhig bleibt und die Kinder Vertrauen gefasst haben, kann man sie ohne Probleme überall mit hinnehmen. Wenn man ihnen in die Augen schaut, werden sie dem Blick nicht ausweichen. Zuviel Veränderung mögen sie allerdings nicht. Sie sind sehr liebe Kinder und können sich stundenlang selbst beschäftigen. Wichtig ist für sie gestillt zu werden, zu essen, und Daumen zu lutschen. Am liebsten ganz lange, da sie dadurch Geborgenheit und Schutz erfahren. Solange das Urvertrauen nicht gestört wird, gedeihen sie prächtig. Sie sehen aus wie ein kleiner Buddha und verhalten sich auch so. Sie mögen gerne kuscheln, schauen der Welt zu und bewegen sich nicht viel. Da sie zurückhaltend und vorsichtig sind, fehlt ihnen auch die Übung, die Welt zu erobern, und sie wirken ein wenig tollpatschig und plump.
Durch Anstrengung geraten sie leicht ins Schwitzen und werden müde. Auch beim Sprechen halten sie sich lange aus Unsicherheit zurück, um dann plötzlich ganze Sätze richtig zu sprechen. Sie wehren sich wenig gegen andere Kinder, sind friedlich und lassen sich alles wegnehmen. Sie haben viel Ausdauer und Geduld bis hin zur Sturheit, versuchen Sachen immer wieder noch mal, bis sie es ganz sicher können. Oft werden sie krank, wenn sie einen neuen Entwicklungsschritt machen mussten. Sie haben eine Vorliebe für weiche Nahrung, da Kauen für sie Anstrengung bedeutet. Am schlimmsten ist für sie, wenn sie ihren Willen nicht bekommen, wenn sie ihre Selbständigkeit nicht leben können, wenn sie überfordert oder verunsichert werden. Dann ziehen sie sich in sich selbst zurück und machen gar nichts mehr oder sind trotzig und bekommen anhaltende Wutausbrüche.
Sie können sehr dickköpfig werden, wenn sie ihre Sachen nicht zu Ende bringen können. Werden sie ausgelacht, trifft sie das besonders hart. Sie lernen spät laufen und sprechen und sind froh an der Hand gehalten und geführt zu werden. Gerne sind sie zu Hause, bauen sich Höhlen und leben in Traumwelten. Auch noch bemerkenswert ist ihr starkes Heimweh und die Neigung alles zu verniedlichen. Wenn sie verängstigt sind, sich erschreckt haben oder Disharmonie herrscht, können sie nur schlecht einschlafen oder haben Alpträume und schrecken im Schlaf auf. Dann sind sie nur schwer zu beruhigen. Sie verstecken sich auch gerne vor Fremden. Sie baden und plantschen gerne und spielen stundenlang im Sandkasten vor sich hin.
Calcium-Kinder brauchen eine ermutigende und konsequente Erziehung. Sie brauchen klare Strukturen und eine Aufgabe, da sie selten etwas aus eigenem Antrieb unternehmen. Solange man sie nicht überfordert, ihnen Zeit und Halt gibt alles gründlich und sorgfältig zu machen, kann man sich auf sie verlassen. Anderenfalls resignieren sie schnell. Calcium macht sich Sorgen um Kleinigkeiten und hat Angst, Schwäche zu offenbaren.
Erwachsene:
Hier einige Eigenschaften zum Calcium Carbonicum-Patienten: Aufopferungsvoll, vertrauensvoll, Gewissenhaftigkeit, Herzlichkeit, Pünktlichkeit, Gradlinigkeit, Empfindsamkeit, Weichheit, Bescheidenheit, Sturheit. Der typische Calcium-carbonicer ist treu, religiös, friedliebend, naiv, konservativ, familiär, sozial, intuitiv, tierlieb. Die Patienten lieben Krimskrams. Sie können auch reizbar und unflexibel sein. Sie brüten und weinen über Kleinigkeiten. Ihre Gedanken schwinden leicht, dann werden sie reizbar auch ohne Anlass. Sie benutzen die falschen Worte und sind vergesslich. Aus Energiemangel ist für sie aller Anfang schwer. Wenn Sie einmal angefangen haben, können sie auch arbeitswütig werden. Sie verzetteln sich oft und geraten dann in Zeitnot.
Sie möchten nicht gerne im Rampenlicht stehen. Wenn sie z.B. ins Restaurant oder ins Kino gehen, dann sitzen sie mit dem Rücken zur Wand oder nahe bei der Tür. Sie haben Angst, dass andere ihren Zustand bemerken und dass sie lächerlich wirken. Handwerker, Schreiner, Lehrer, Pfarrer, Bäcker, Köche, Masseure, Gärtner, Steinmetze sind typische Calcium-Berufe. Oft wechseln die körperlichen Beschwerden mit psychischen Symptomen ab. Angst um die Zukunft und das Gefühl, als ob die Seele den Körper verlasse, ist ebenfalls ein wichtiger Hinweis auf Calcium. Ebenso häufig sind angsterregende Gedanken und Visionen beim Augenschließen. Schlaflosigkeit durch Gedankenandrang, Träume von Krankheit, Mord und Toten sind immer wieder anzutreffen. Hoffnungslosigkeit und allgemeine Langsamkeit.
Sie mögen keine Veränderung, verreisen nicht gerne und ziehen auch nicht gerne um. Sie sind empfindlich auf Voll- oder Neumond. Ängstliche Schlafstörungen bei Vollmond. Depressionen und zunehmende Verkalkung im Alter.
Angst:
Man kann bei Calcium-Patienten viele Ängste finden, z.B. vor der Strafe Gottes, vor Höhe, vor Gespenstern, vor Dunkelheit, vor dem Alleinsein,vor Krankheit, vor dem Verrücktwerden, vor Grausamkeiten, vor Hunden, vor Insekten und vor Mäusen. Außerdem gibt es bei Calcium noch die Furcht beim Hören oder Sehen von Grausamkeiten, die Furcht Fehler zu machen, vor Kontrollverlust, die Furcht vor Käfern, Würmern, Insekten, engen Räumen, Erdbeben, vor Gewitter und vor Unfällen.
Kopf:
Calcium-Menschen besitzen oft einen großen Kopf, bei Kindern bleiben die Fontanellen lange geöffnet. Kinder haben oft eine blasse Gesichtsfarbe, die bei Anstrengung schnell ins Rötliche übergeht. Kalte, saure Kopfschweiße, besonders am Nacken und Hinterkopf, bei Anstrengung und im ersten Schlaf, sind Hinweise auf das homöopathische Medikament Calcium. Kältegefühl, als ob ein Stück Eis auf dem Scheitel läge. Migräne oder Kopfschmerz mit Kältegefühl am Kopf, mit kalten Händen und Füßen. Kopfschmerz nach geistiger und körperlicher Anstrengung, durch Abkühlung des Kopfes und durch Wind, schlimmer morgens beim Erwachen, gehören ebenso dazu.
Die Kopfschmerzen werden besser beim Liegen auf der linken Seite, beim Schließen der Augen und bei Dunkelheit. Dumpfe, drückende, aber auch ziehend-reißende Kopfschmerzen in der Stirn, am Scheitel, an den Schläfen und am Hinterkopf mit Übelkeit und Aufstoßen. Kopfschmerz mit Schwindel, schlimmer beim Aufrichten oder Drehen des Kopfes und durch Alkohol. Schwindel an hochgelegenen Orten und durch zu viel Aufregung. Trockenheit der Haare, Haarausfall an kleinen Stellen. Juckreiz der Kopfhaut, Schuppen, Krusten, Ekzem, Milchschorf sind alles Hinweise auf einen Calcium carbonicum- Arzneimitteltypus.
Augen:
Häufig sind bei Calcium die Pupillen chronisch geweitet. Es gibt eine Kälteempfindung in den Augen, sowie beißender Tränenfluss morgens und im Freien. Gerötete, geschwollene und verkrustete Lider passen hier auch, wie wiederkehrende Augenentzündungen, ins Erscheinungsbild. Juckende brennende Schmerzen der Augen und der Lider. Die Augen sind lichtempfindlich und sind leicht überanstrengt bei längerem Fixieren. Auch typisch sind bläuliche Ringe um die Augen.
Ohren:
Häufig finden wir bei Calcium chronisch wiederkehrende Mittelohrentzündungen. Es besteht ein eitriger Ausfluss und die Angst, es könnte etwas Schlimmes mit dem Ohr passieren. Auslöser sind Kälte und Wind oder Nasswerden, z.B. nach Schwimmbadbesuch. Pulsierende und stechende Schmerzen in Verbindung mit geschwollenen Lymphdrüsen herrschen vor. Nässender Hautausschlag hinter dem Ohr.
Nase:
Bei Calcium finden wir häufig chronischen übelriechenden Schnupfen. Die Nase geht abends immer mehr zu. Nach und nach kann der Patient immer weniger durch die Nase atmen, morgens ist sie dann ganz verstopft mit dicken dunklen Krusten. Die Nase wird wund, der Patient riecht nichts mehr.
Mund:
Calcium-Patienten neigen zu Kariesschüben, besonders Kinder, bei denen die Zahnung langsam geht, aber auch stillende Mütter. Es herrscht ein saurer Mundgeschmack vor. Zahnschmerzen werden schlimmer in kalter Luft, durch kalte oder heiße Speisen. Oft ist das Zahnfleisch geschwollen und entzündet. Die Zungenspitze fühlt sich verbrannt an, die Zunge geschwollen und trocken. Es gibt wässriges Aufstoßen. Kau- und Schluckbewegungen bei Kindern im Schlaf sind ebenfalls ein Hinweis auf Calcium. Häufig sehen wir auch eine geschwollene Oberlippe.
Hals:
Häufig wiederkehrende oder chronische Schwellung der Mandeln mit und ohne Eiterung. Unterkieferdrüsenschwellung und stechende Schmerzen beim Schlucken. Entzündung des Gaumens und des Zäpfchens sowie Neigung zu Aphthen. Schmerzlose Heiserkeit schlimmer morgens. Trockener Hals und trockener Kitzelhusten wie von einer Feder. Chronische Kehlkopfentzündung.
Brust:
Bei Calcium wird Angst in der Brust empfunden. Engegefühl, Angst, Unruhe und Kältegefühl verbunden mit Herzklopfen. Herzklopfen in Folge von schlechten Nachrichten. Stiche in der Brust schlimmer beim Einatmen. Luftnot oder Asthma mit Schweißausbrüchen und dem Gefühl von Staub in der Lunge bei Anstrengung und Kälte. Husten mit Auswurf schlimmer in kalter Luft.
Magen, Darm:
Bei Calcium herrscht eine langsame Verdauung vor. Nach dem Essen entsteht ein Völlegefühl, alles liegt schwer im Magen. Leider können sie aber auch nicht fasten, sonst werden sie schwach und krank. Häufig haben sie mit saurem Aufstoßen oder auch mit saurem Erbrechen zu kämpfen. Sodbrennen in Verbindung mit lautem Aufstoßen. Appetitlosigkeit nach Anstrengung. Calcium- Patienten mögen gerne weiche Sachen und viele Kohlenhydrate zu sich nehmen. Sie haben ein Verlangen nach Eiern (am liebsten weichgekocht), Süßigkeiten, Lakritz, Zucker, süßen Mehlspeisen, Suppen, salzigen Speisen, Fisch, Käse, Kartoffeln und kalten Getränken.
Manchmal kann man bei Calcium-Kindern sogar ein instinktives Verlangen nach unverdaulichen Dingen bemerken, welche einen großen Calcium Anteil haben. Sand, Kreide, Kalk, Eierschalen, Lehm, Heilerde sind einige Beispiele. Die meisten Kinder mögen keine Milch. Nach Milch, Muttermilch oder Milchspeisen gibt es häufig saures Erbrechen oder grünlich wässrigen Durchfall, besonders während der Zahnung. Milchverzehr kann bei Calcium zur chronischen Darmentzündung mit starker Abmagerung führen. Abneigung haben sie gegen: heiße Speisen, Fett, schleimige Speisen, Kaffee und Fleisch. Es gibt häufig Durchfall als Begleiterscheinung vieler akuter Erkrankungen. Verstopfung kann mit Durchfall abwechseln. Bei Verstopfung fühlen sich die Kinder wohl. Erwachsenen geht es meist besser, wenn sie Durchfall haben. Sie bekommen bei Verstopfung leicht sehr empfindliche und stark blutende Hämorrhoiden mit Juckreiz und brennenden Schmerzen des Afters. Generell ist der Bauch aufgetrieben und hart. Völlegefühl und eingeklemmte Blähungen, schlimmer durch Kleiderdruck. Kältegefühl der Gesäßbacken und oder des Bauches. Auch Leisten- und Nabelbruch sind typische Symptome für das homöopathische Calcium.
Blase, Niere:
Reizblase, Urinieren im Schlaf, häufiger gebieterischer Harndrang mit spärlichem, saurem Urin sind hier die Hauptindikationen.
Weibliche Genitalien:
Während und nach der Periode fühlt sich die Calcium Patientin sehr schwach. Die Menstruation kommt zu früh, dauert zu lange und ist auch sehr stark. Vor der Periode schwellen die Brüste an und schmerzen. Auch kommt es zu Kopf- und Rückenschmerzen. Während der Periode gibt es unter anderem wehenartige Schmerzen im Bauchraum, Rückenschmerzen, Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit, Verstopfung und feuchtkalte Füße. Nach der Periode milchiger Ausfluss mit Jucken und Brennen. Es kann passieren, dass die Periode wiederkommt, jedes Mal, wenn sich die Patientin aufregt. Durch Angst kann die Periode auch ausbleiben. Auch kommt sie bei jungen Mädchen erst spät. Hitzegefühl nachts, während der Periode.
Rücken:
Nackensteifheit, Nackenschmerzen, schlimmer durch Drehen des Kopfes. Nackenlymphdrüsen perlschnurartig angeschwollen. Häufig finden wir Rückenschmerz durch Verheben. Schmerz zwischen den Schulterblättern, der das Atmen schwierig macht. Verkrümmung der Brustwirbelsäule. Calcium ist auch ein gutes Rheumamittel. Hier ist der Patient so steif und schwach, dass er nicht allein vom Stuhl aufstehen kann. Windeldermatitis.
Extremitäten:
Leichtes Einschlafen der Glieder. Taubheitsgefühl der Hände, schlimmer nachts. Schwäche der Gelenke, leichtes Umknicken. Wadenkrämpfe. Rissige, spröde Haut an Händen und Füßen, schlimmer im Winter. Kalter Schweiß an Händen und Füßen. Wenn die Füße kalt werden, fangen sie an zu schwitzen. Der Patient geht häufig mit Socken ins Bett. Die Füße werden nachts im Bett warm. Stechende Schmerzen in der Schulter erstrecken sich in den Arm hinein. Fingersteifheit. Schwacher Händedruck und Schwäche der Beine nach Anstrengung. Brüchige, splitternde oder eingewachsene Nägel. Verkrümmung der langen Röhrenknochen.
Haut:
Der Calcium-Patient kann die verschiedensten Hautprobleme haben. Die Wundheilung ist generell schlecht. Kleine Wunden eitern schnell. Die Haut ist rauh, schuppig und leicht rissig. Die Palette reicht von Schuppenflechte, über Weißfleckenkrankheit, Neurodermitis, Geschwüren, Nesselsucht, Warzen, Gänsehaut partiell oder am ganzen Körper, Pilzinfektionen, Frostbeulen, Furunkel, Windeldermatitis bis hin zu punktförmigen Hauteinblutungen. Es gibt die Neigung zu Ekzemen schon von Geburt an. Häufig ist erst einmal die Kopfhaut betroffen. Calcium-Kinder haben häufig dicken weißlichen Milchschorf. Typisch sind auch meist in Gruppen auftretende rundliche Warzen, hauptsächlich an den Händen und den Fingern. Die Nesselsucht wird besser in frischer Luft. Der Juckreiz und das Brennen an den verschiedensten Körperstellen sind morgens im Bett schlimmer. Außerdem ist bei Calcium das Kältegefühl ein besonderes Kennzeichen. Es gibt tatsächliche oder auch nur empfundene Kältegefühle an verschiedenen Körperstellen. Lokalisierte Kälte der Hände, der Kniee, der Füße, auf dem Scheitel oder an betroffenen Körperstellen. Es gibt innere Kälte mit Blutandrang zum Kopf. Es gibt innere Hitze mit äußerer Kälte und Schweiß und äußere Hitze mit innerer Kälte. Hitzewallungen. Das Gefühl als ob kalter Wind über einige Körperteile streichen würde.
Der Calcium-Patient leidet durch kalte Winde, feuchte Kälte, Wetterwechsel, durch den Kontakt mit kaltem Wasser, durch kalten Luftzug und besonders durch Nasswerden der Füße. Es gibt bei Calcium auch das Symptom: Kälte ausgelöst durch geistige Anstrengung. Zusammen mit dem Kältegefühl tritt auch der sauer riechende kalte Schweiß, besonders an Kopf, Brust und Füßen auf. Der Patient schwitzt vermehrt bei Anstrengung, beim Husten, nach dem Essen und bei Angst. Zitronenöle sind für Calcium-Patienten besonders angenehm.
Modalitäten:
Verschlechterung durch:
Anstrengung, Bergaufgehen, Kälte in jeder Form, Feuchtigkeit, Luftzug, Vollmond, Kleiderdruck, Schweißunterdrückung.
Gebessert durch:
Dunkelheit, liegen auf der schmerzhaften Seite, trockenes Klima, Zuwendung.
Fazit:
Wie auch die Auster aus einem Sandkorn nach vielen Jahren eine Perle entwickelt, so können Calcium-Patienten, wenn sie ihr eigenes Tempo leben, hervorragende Leistungen erbringen. Solange das Fundament stabil und der Druck nicht zu stark ist, sind sie sehr robust. Ist der Calcium-Patient aus seiner Mitte geraten, entgleist sein Stoffwechsel. Hält dieser Prozess an, kommt es zu ungleichmäßiger Knochenentwicklung, die zu einer Überernährung der Weichteile führt. Mangelnde Struktur führt zu Unsicherheit. Dies wiederum lässt dann die Immunabwehr ineffektiv arbeiten, da Schutz und Struktur nicht mehr gewährleistet sind. Das ist ein Teufelskreis. Die Energiereserven sind schnell verbraucht. Erschöpfung setzt ein. Der Calcium-Stoffwechsel gerät noch mehr in Unordnung. Chronische Prozesse setzen ein.
Calcium ist der Weg der Fest- und Ichwerdung, der Verknöcherung, des Alterns und damit auch der Weg der geistigen Reifung. Dieses homöopathische Medikament wird hauptsächlich in der Kindheit und im Alter eingesetzt. Es ermöglicht, sich sicher und gelassen zu fühlen.