Barium carbonicum

(BaCO3)

Barium carbonicum in der Homöopathie

Leitsymptome:

  • Mangel an Selbstvertrauen, Schamhaftigkeit
  • Unentschlossenheit im Handeln
  • Verzögerte Entwicklung, -geistig, körperlich oder einzelner Organe
  • Rezidivierende Anginen, -Tonsillitiden und Drüsenschwellungen
  • Arteriosklerose
  • Aneurysma
  • Stinkender Fußschweiß
  • Allgemeine Kälteempfindlichkeit, -besonders der Füße
  • Früher Haarausfall und frühe Schwerhörigkeit

Stoff:

Barium ist ein chemisches Element mit dem Symbol Ba und der Ordnungszahl 56. Es ist ein Erdalkalimetall aus der sechsten Periode und das 14. häufigste Element der Erdkruste. Es zählt zu den Leichtmetallen. Barium ist im elementaren Zustand metallisch-glänzend und von silbrig-weißer Farbe. Es wird an der Luft schnell mattgrau, weil sich eine dünne Oxidschicht bildet. In feuchter Luft kann es sich selbst entzünden. Es kommt in der Natur wegen seiner hohen Reaktivität nicht elementar, sondern nur in Verbindungen vor. Wasserlösliche Bariumverbindungen sind giftig. Barium und Bariumcarbonat färben die Flamme grün. Der Schmelzpunkt liegt bei 727 °C, der Siedepunkt bei 1.640 °C.

Es reagiert heftiger als die meisten anderen Erdalkalimetalle mit Wasser, Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid. Es löst sich leicht in fast allen Säuren. Eine Ausnahme bildet konzentrierte Schwefelsäure, da die Bildung einer Sulfatschicht die Reaktion stoppt. Barium kann deshalb als eines der unedelsten Metalle bezeichnet werden. Wegen der hohen Reaktivität wird es unter Schutzflüssigkeiten aufbewahrt.
Elementares Barium findet nur wenige Anwendungen, die Produktion liegt bei nur wenigen Tonnen pro Jahr. Die wichtigste Anwendung ist in Vakuumröhren, beispielsweise von Fernsehern. Barium kann unreaktive Gase binden und so aus der Vakuumröhre entfernen. Als weiteres wird es in Verbindung mit Nickel bei Zündkerzen eingesetzt. Auch härtet es Metalle in Verbindung mit Blei. Bariumcarbonat ist ein wirksames Rattengift, es wird auch als Rohstoff zur Glasherstellung sowie als Komponente von Zement und Backsteinen verwendet.

Vergiftung:

Erste Hilfe kann durch Zugabe von Natrium- oder Kaliumsulfat erfolgen, wodurch die Bariumionen als schwerlösliches und damit ungiftiges Bariumsulfat gebunden werden.
Abgelagert wird Barium in der Lunge, der Muskulatur und in den Knochen, in  denen es schneller als Calcium aufgenommen wird. Die Halbwertszeit im Knochen wird auf 50 Tage geschätzt. Barium verdrängt Calcium an der Zellmembran der Muskulatur und erhöht - in niedriger Dosierung - deren Durchlässigkeit. Dadurch wird die Muskelkontraktion gesteigert, was wiederum zu Blutdrucksteigerung,    Herzfrequenzsenkung und Muskelkrämpfen führt. Höhere Dosen führen zu Muskelschwäche und zu Lähmungen. Herzrhythmusstörungen, Zittern, allgemeines Schwächegefühl, Angst und Schwindel. Atemprobleme, Erbrechen und Durchfall können auftreten. Viele Symptome werden auch durch den begleitenden Kaliumabfall erklärt.
Dass Barium für die Pflanzen essentiell ist, zeigt sich dadurch, dass sie bei Entzug nicht mehr weiter wachsen. Auch im menschlichen Körper kommt Barium vor. Mit der Nahrung wird täglich etwa ein Milligramm Barium aufgenommen. Bariumcarbonat wirkt schleimhautreizend, führt zu Funktionsstörungen im zentralem und peripherem  Nervensystem, Muskellähmung, gastrointestinalen Beschwerden sowie Herz-Kreislauf- und Lungenfunktionsstörungen.

Arzneimittel:

Das Homöopathische Medikament Barium carbonicum wird besonders bei Kindern und alten Menschen angewendet. Es ist ein wichtiges Medikament bei: verzögerter Entwicklung, Kleinwuchs von Organen,-Körperteilen,-geistig,-psychisch, Lymphdrüsenschwellungen, Haarausfall, Angstzuständen, Schlaganfall, Prostataentzündung, Einnässen, Gedächtnisschwäche, Arteriosklerose, Pfeiffersches Drüsenfieber, Angstneurosen, Bluthochdruck, Autismus, Lipomen und Warzen. Barium-Patienten haben eine große Erkältungsneigung. Der Barium-Zustand zeichnet sich durch einen Mangel an Selbstbewußtsein aus, durch Mangel an Selbstvertrauen, durch eine verzögerte geistige und oder körperliche Entwicklung. Die Fähigkeit zur Abstraktion, zu Kreativität und Eigenständigkeit ist blockiert. Der Patient ist schüchtern, hat ein großes Anlehnungsbedürfnis, ist leicht zu beeinflussen, neigt zu Selbstvorwürfen, ist etwas naiv, kindisch, verschlossen, misstrauisch, unentschlossen und vergesslich. Er beschwert sich nicht und erledigt widerspruchslos die Sachen, die ihm aufgetragen werden. Er ist friedlich, wohlwollend, schimpft nur, wenn er alleine ist. Er ist beliebt am Arbeitsplatz und gerne zuhause. Er lernt fleißig, ist sorgfältig, verliert aber oft den Überblick. Er hat das innere Gefühl von geistiger oder körperlicher Minderwertigkeit - irgendwie mit seinen Fähigkeiten nicht richtig verbunden zu sein. Er beschäftigt sich sehr mit seiner äußeren Erscheinung. Er will keine Veränderung, hat Abneigung gegen Fremde und Neues und ist dankbar, wenn ihm geholfen wird.

Der Barium Patient friert schnell, hat Verlangen nach frischer Luft und neigt zu Ohnmachtsanfällen, besonders in überfüllten Räumen und nach dem Essen. Er hat das Gefühl alles ist zu eng, das Blut in den Adern muss sich durch etwas Enges drücken. Dazu gehören auch Kinder, die wieder ins Babystadium zurückfallen oder Einnässen, nachdem sie schon trocken waren. Ältere Menschen mit kindischem Verhalten. Verkalkung.

Psyche:

Angst: vor dem Alleinsein, vor der Dunkelheit, vor Geistern, vor Fremden, vor dem Fliegen, vor dem Überqueren eines Platzes, das Haus zu verlassen, vor dem Alleinsein, vor der Zukunft, verrückt zu werden, ausgelacht zu werden, um die Gesundheit, Verantwortung zu übernehmen, erwachsen zu werden und um andere.

Die Patienten neigen zum Nägelkauen. Kinder verstecken sich hinter der Mutter, wenn ein Fremder hereinkommt. Sie sind darauf bedacht, dass alles so bleibt, wie es ist. Wenn sie etwas beschreiben müssen, geschieht dies ganz umständlich und indirekt.
Barium neigt dazu, über kleine Probleme lange zu brüten. Sie können sich nicht erinnern, was sie gerade gehört oder gelesen haben. Sie haben Schwierigkeiten, Fremdsprachen zu lernen.

KOPF:

Die Haare werden schnell fettig und fallen früh aus. Die Kopfhaut juckt. Barium-Patienten haben häufig feuchte Exzeme auf der Kopfhaut. Sie haben ein Gefühl von Lockerheit im Gehirn. Kopfschmerz durch kalte Füße. Geschwollene Lymphdrüsen am Hinterkopf. Pulsierende Kopfschmerzen werden schlimmer beim Bücken. Kältegefühl der rechten Kopfseite. Halbseitiger Kopfschweiß links.

Augen:

Lichtscheu, Katarakt, Hornhauttrübung, zugeklebte Lider am Morgen.

Ohren:

Knacken in den Ohren beim Gehen, Schlucken und Kauen. Schwerhörigkeit. Lymphknotenschwellung unter den Ohren. Hautausschlag hinter den Ohren. Schmerzen in dem Ohr, auf dem der Patient liegt.

Nase:

Trockenheit der Nase, schlimmer nach dem Schnäuzen. Schwellung von Nase und Lippe bei Schnupfen. Brennende Stelle auf dem Nasenrücken.

Mund:

Speichelfluss vermehrt schlimmer im Schlaf. Zahnfleischbluten, Zungenlähmung, Mundtrockenheit. Der Mund steht oft offen, was dem Patienten einen dümmlichen Gesichtsausdruck verleihen kann. Kribbeln an den Zahnspitzen. Die Zähne werden locker ( auch gesunde ).

Hals:

Vergrößerung und Verhärtung der Mandeln mit wiederkehrenden eitrigen Entzündungen. Die Mandelentzündungen beginnen langsam und werden auch nur langsam wieder besser. Halsentzündungen bei Frauen während der Periode. Halsschmerz beim Schlucken vor allem beim Leerschlucken. Atmen erschwert durch vergrößerte Mandeln oder durch Verkrampfung der Speiseröhre. Stimmbandlähmung aufgrund von Schwäche. Harte Schwellung der Halslymphknoten. Fettgeschwülste am Halsbereich.

Brust:

Chronische Bronchitis mit viel Schleim, der schwierig auszuhusten ist. Nervöser Husten, wenn der Patient sich unbehaglich fühlt. Trockener erstickender Husten, besonders bei Älteren. Husten durch Kitzeln in der Luftröhre. Stechen und Brennen in einer Brustseite. Gefäßerweiterung der großen Arterien. Herzklopfen beim Liegen auf der linken Seite und beim daran Denken, besser durch Aufstoßen.

Magen, Darm:

Gefühl, als ob der Magen schlaff herunter hängt. Gefühl, als müssten sich die Speisen an einer wunden Stelle durchzwängen. Langwierige Übelkeit. Druckgefühl, wie von einem Stein, besser durch Aufstoßen. Magenkrämpfe nach dem Essen. Schwäche nach dem Essen. Abneigung gegen Obst. Bauch aufgetrieben, vergrößert. Gluckern im Bauch wie von Wasser, obwohl der Patient/in nichts getrunken hat. Geschwollene Leistenlymphdrüsen. Verstopfung. Hämorrhoiden treten beim Wasserlassen hervor.

Extremitäten:

Übelriechender Fußschweiß. Trockene Haut der Hände und Füße. Rissige Haut an den Fingerspitzen. Warzen und Fettgeschwülste. Geschwollene schmerzhafte Achsellymphknoten. Geschwollene Füße vor der Periode. Krämpfe.

Fazit:
Immer an Barium denken, wenn man das Gefühl hat, geistig doch eigentlich fitter sein zu müssen, mehr Selbstvertrauen zu brauchen.